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Mentalmagie-Auftritt in Schlüchtern / Hessen

Mentalmagie-Auftritt in Schlüchtern für einen großen Energiekonzern Raum Fulda. Als wir durch den Spessart fuhren, suchte ich vergeblich nach dem gespensterhaften Wirtshaus. Schlüchtern befindet sich im Main-Kinzig-Kreis, im hessischen Mittelgebirge an der Rhön. Die Stadt ist klein und mit ein paar Fachwerkhäusern geziert. Direkt am Anfang gegenüber der Stadtmauer steht das majestätische weiße große Festzelt – unser Auftrittsort. Eine imposante Bühne wartete auf ihre Künstler. Wir hatten unsere eigene Backstage Garderobe und einen Kühlschrank mit diversen Getränken. Sanitäter, Feuerwehrmänner und Helfershelfer waren da und viele Bierbänke und Tische in Reih und Glied aufgestellt. Es war noch ein schöner Sommertag, wo die Wespen wie benebelt um die Wette herum tanzten. Einlass der etwa 600 Gäste war gegen 18.30 Uhr, mit einem Schlag füllte sich das Festzelt. Nach einer gekonnten Rede der Chefs wurde das Buffet eröffnet. Jan und ich bereiteten uns mental und menschlich auf unseren Gedankenleser-Auftritt vor. Um 21 Uhr kündigte mich Jan auf der großen Bühne an. Es war berauschend und schön und die Gäste klatschten und klatschten. Nach ca. einer Stunde machte Jan den zweiten Part, die Zuschauer waren verblüfft. Glückselig packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren in unser Hotel. Schön war es in Schlüchtern, jetzt mit neuem Autokennzeichen „Slü“ für Schlüchtern, früher „MKK“ für „mich kennt keiner.“

“In Sachsen-Anhalt steht man früher auf. Bei uns bleibt dafür niemand sitzen” Baden-Württemberg

Kirchheim unter Teck

Weihnachtsfeier Auftritt für Racechip im „Scharfen Eck“ in Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg. Die Firma stellt erfolgreich Chips für Autos her, dass sie schneller fahren. Zuerst fuhren wir in unser Hotel „ Schwarzer Adler“, ca. 400 Meter zum Veranstaltungsort entfernt. Ein sehr altes Hotel, seit 150 Jahren im Familienbesitz. Wir gingen gleich in die Innenstadt, wo uns die gelb-grünen Straßenschilder auffielen.  Warum das so ist konnten wir leider nicht rausfinden, weil die Passanten es auch nicht wussten. Viele Fachwerkhäuser, an den Dachgiebeln  hingen leuchtende Glühbirnen. Der Duft von Zimt, gebrannten Mandeln, Glühwein und Bratwürsten durchzog die Straßen. Ein schöner Weihnachtsmarkt und dazu kommt noch der Sound des Schwäbischen. Ab 17.00 Uhr bauten wir unser Equipment im „Scharfen Eck“ auf. Das Essen war übrigens eine Gaumenfreude. Die Mitarbeiter von Racechip sind fast alle zwischen  20 – 30 Jahre alt. Meiner Meinung nach das perfekte Publikum, wach, offen, noch nicht mit dem Leben abgeschlossen und mit der Neugier eines Kindes. Ein gefundenes Fressen für uns. Dass sie Humor und Spaß vertragen, hat man an ihrem eigenen zusammengeschnittenen Video gesehen, wo jeder aufs Korn genommen wurde. Und Humor muss man ja auch haben, wenn man schwäbisch spricht. Zuerst feuerte Zauberer Jan das Publikum mit seinem Charme und Witzen an, dazu noch seine tolle Zauberei, dann kam ich. Man spürte, dass die Zuschauer eine schöne Arbeitsstelle haben. Sie waren sehr entspannt und gut drauf. Als wir fertig waren, klatschten sie aus vollem Herzen. Es hat uns richtig Spaß gemacht bei den Schwaben. Wir verabschiedeten uns und wünschten ihnen schöne Weihnachten und viel Erfolg im nächsten Jahr. „ He noi, die Schwobesäckel soll ma halt schwätze losse, schaffets schaffets Häusle baue“.


Der Gedächtniskünstler

Ein Gedächtniskünstler benutzt Mnemotechniken, die es für ihn einfacher macht sich Dinge zu behalten. Es ist keine neue Erfindung, schon die alten Griechen und Römer bedienten sich dieser Technik vor etwa 2500 Jahren. Der eigentliche Erfinder  war der Dichter und Gelehrte Simonides aus Keos. Laut Cicero wurde er von Skopas zu einem Festmahl eingeladen. Simonides trug ein Loblied vor, wo es fast nur um Kastor und Pollux ging. Der geizige Skopas, teilte ihm mit, er werde nur einen Teil an ihn zahlen, da er kaum über ihn geredet hat, den Rest solle er sich von Kastor und Pollux holen. Simonides wurde die Nachricht gebracht, das zwei Männer auf ihn draußen warten, dem war aber nicht so. In dem Moment, wo er außerhalb des Gebäudes war, stürzte das Dach ein. Alle Gäste wurden auf eine schreckliche Weise  tödlich begraben und entstellt.  Es war unmöglich zu wissen welche Person wo war, um sie bestatten zu können. Dank Simonides konnten die Toten identifiziert werden, da er bei seiner Lobrede sich jede Person merkte, wo sie gesessen haben. Da hatte er doch einen guten Lohn erhalten von Kastor und Pollux, denn er war noch am Leben und konnte den Verwandten helfen ihre Angehörigen  zu finden.

Für mich als Illusionist, Zahlen Jongleur und Gedächtnis-Künstler ist es sehr beeindruckend, wie damals Simonides sich das gespeichert hat. Er benutzte, die sogenannte Loci -Methode (Loci =Ort), von ihm erfunden. Das heißt, er visualisierte die Räumlichkeit und genau die Stellen, wo die Gäste saßen. Ich und der Schweizer Zauberer Magic Dean bedienen sich auch dieser  Technik. Wenn ich mir beispielsweise viele Namen bei einer Show merken soll (an die 600 Namen), wende ich die Locimethode an. Jeder Name wird in meinem Gedächtnispalast abgelegt. So ist es für mich leichter, sie bei meiner Show nacheinander  aufrufen zu können. Dazu versuche ich eine Ähnlichkeit zu einer von mir bekannten Person festzustellen, sei es nur ein Prozent. Wichtig ist hier, dass man sich mit einer großen Auswahl an verschiedenen Gesichtern schon auseinander gesetzt und gespeichert hat. Das gilt auch für Namen.  Für viele ist es unfassbar, für mich eine Herausforderung und ein großes Glücksgefühl.

Auftritt 700 Meter unter der Erde.

Konzertsaal

Auf ging es nach der Musik- und Bergstadt Sondershausen in Thüringen im tiefsten befahrbaren Kalibergwerk der Welt: Erlebnisbergwerk „Glück auf“. Also ganz ehrlich: Wo der Auftritt reinkam, dachte ich: „700 Meter unter der Erde, wenn das mal gut geht.“Wir kamen einen  Tag vor unserem Auftritt im Thüringer Hof an. Direkt gegenüber unseres Zimmers vom Balkon aus, sah man den Marktplatz mit der Posthalterei, der Alten Wache und prächtig majestätisch das Schloss  Schwarzburg-Sondershausen. Um 16.00 Uhr führte uns eine nette Dame durch das Schloss – wir waren die einzigen Besucher. Sie zeigte uns zuerst den blauen Saal, wo eine wunderschöne  Deckenmalerei  die Geschichte von Zeus und Hera  darstellt. Ein schönes Ambiente für Konzerte, die dort stattfinden. Außerdem ein kleines Theater, wo die lokale Theatergruppe Stücke aufführen und eine sehr alte Kapelle, die aber nicht mehr benutzt wird, aber trotzdem ihren unwiderstehlichen Charme hat. Eines der  Wahrzeichen der Stadt „Der Püstrich“  eine sehr alte Bronzefigur befand sich auch im Schloss und der Höhepunkt, wo ich wirklich staunend davor stand war die goldene Kutsche – sehr imposant mit einem  6-Pferdegespann.Am nächsten Tag am Bergwerk angekommen, fuhren wir mit dem Aufzug 700 Meter in die Tiefe. Ich muss zugeben, ein wenig mulmig war es uns schon. Helm war Pflicht und belohnt wurden wir, wo wir unten ankamen – alles voller Kalisalz, glänzende Wände – schillerndes Licht. Wir gingen durch einen Art Tunnel. Tische und Bänke standen schon da, schön dekoriert. Das Catering machte sich klar für die ca. 300 Gäste von der Firma Knauf Gips. Auf der rechten Seite befand sich der Schwarzburg Festsaal. Ein 1,5 Tonnen schwerer Kronleuchter hing in der Mitte von der Decke. Unterhalb ein großer runder Tisch mit Stühlen, wie bei einer typischen Ritterrunde. Der Konzertsaal war unglaublich schön. Scheinwerfer beleuchteten die Bühne, durch die Salzkristalle schimmerte es in verschiedenen Farben und gab eine schöne märchenhafte Stimmung wieder. Der Saal war bestuhlt. Die Gäste kamen gegen 16 Uhr. Jan machte Close-Up Zauberei vom Feinsten. Er warf zwei Spielkarten an die Decke, die werden wahrscheinlich ewig da oben bleiben. In unserem Umkleideraum saßen schon die DDR Legenden, Uwe Jensen und Gojko Mitic. Unser Auftritt im Konzertsaal war gegen 18.15 Uhr. Es war einer der beeindrucktesten Shows überhaupt, der Hall war enorm und der Applaus auch. Wir verabschiedeten uns und fuhren wieder mit dem Aufzug hoch, „ Glück auf „! Am nächsten Tag fuhren wir auf der Landstraße Richtung Kyffhäuserdenkmal. Spontan schauten wir uns das Goethestammhaus in Berka an, danach ging es in die Barbarossahöhle. Die Führung ging eine Stunde, unter der Leitung von Herrn Fischer, es war sehr interessant und witzig. Die Höhle besteht aus Gips, durch die Luftfeuchtigkeit blättert er von der Decke ab und gleicht so einer abfallenden Tapete. Es gibt auch viele unterirdische Seen, die durch den beleuchteten Gips grün erscheinen. Gegen Ende kamen wir zu dem steinernen Thron des Barbarossa mit einer goldenen Krone davor. Jan und ich setzten uns drauf und nahmen Fotos. Wir fuhren noch  kurz zum Kyffhäuserdenkmal, es stürmte und die Blätter tanzten auf der Straße.