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ADAC Saarbrücken Weihnachtsfeier

Gestern hatten wir unsere letzte Weihnachtsfeier in diesem Jahr. ADAC Saarbrücken feierte zum ersten Mal in ihrer neuen Geschäftsstelle. Auf dem Weg zum Auftritt machten wir spontan einen Abstecher nach Dudweiler  und gingen in den Wald, um den brennenden Berg, ein Naturdenkmal anzuschauen. Als wir angekommen waren, suchten wir vergeblich etwas Brennbares wie Feuer oder Rauchschwaden, war trotzdem ein schöner Spaziergang.  Danach fuhren wir zum Hotel Crystal, checkten ein, und aßen noch Dibbelabbes  eine saarländische Spezialität, bevor wir zum Auftrittsort fuhren. Angekommen, bauten wir unsere Utensilien auf. Außer uns war noch ein Discjockey Duo und eine afrikanische Sängerin aus Nigeria mit einer wundervollen Stimme da. Die Gäste kamen um 18.30 und versammelten sich erst im Foyer, wo ich dann mobile Unterhaltung mit Zauberkunststücken vorführte. Ich merkte mir gleich viele Namen, etwa 80 Mitarbeiter waren eingeladen inklusive Vorstand und Rechtsanwälte. Wir teilten einen Umkleideraum mit der Bedienung vom Partyservice. Um 19.00 Uhr gab es die erste Vorspeise, danach die zweite und dann waren wir dran mit unserer Mentalmagie Show. Die Show ist immer unterschiedlich, man weiß nie vorher, welche Zuschauer drankommen und welche Herausforderungen dadurch entstehen. Gestern war besonders schön, viel Spontanität und wir gingen flott auf Improvisationen ein. Alle waren begeistert und frisch für die Hauptspeise. Nach dem Hauptgang machte ich eine zweite Gedankenleser Show und zeigte auch Schnellrechnen und  Gedächtnisleistungen.  Immer wieder zwischendrin sang die afrikanische Sängerin, und wir freuten uns, dass der Koch eine Kiste Tannenzäpfle mitgebracht hatte, das legendäre Bier aus dem Schwarzwald. Wer das nicht probiert hat, hat etwas verpasst. In dem Sinne sagen wir Prost und frohe Weihnachten.

Der Gedächtniskünstler

Ein Gedächtniskünstler benutzt Mnemotechniken, die es für ihn einfacher macht sich Dinge zu behalten. Es ist keine neue Erfindung, schon die alten Griechen und Römer bedienten sich dieser Technik vor etwa 2500 Jahren. Der eigentliche Erfinder  war der Dichter und Gelehrte Simonides aus Keos. Laut Cicero wurde er von Skopas zu einem Festmahl eingeladen. Simonides trug ein Loblied vor, wo es fast nur um Kastor und Pollux ging. Der geizige Skopas, teilte ihm mit, er werde nur einen Teil an ihn zahlen, da er kaum über ihn geredet hat, den Rest solle er sich von Kastor und Pollux holen. Simonides wurde die Nachricht gebracht, das zwei Männer auf ihn draußen warten, dem war aber nicht so. In dem Moment, wo er außerhalb des Gebäudes war, stürzte das Dach ein. Alle Gäste wurden auf eine schreckliche Weise  tödlich begraben und entstellt.  Es war unmöglich zu wissen welche Person wo war, um sie bestatten zu können. Dank Simonides konnten die Toten identifiziert werden, da er bei seiner Lobrede sich jede Person merkte, wo sie gesessen haben. Da hatte er doch einen guten Lohn erhalten von Kastor und Pollux, denn er war noch am Leben und konnte den Verwandten helfen ihre Angehörigen  zu finden.

Für mich als Illusionist, Zahlen Jongleur und Gedächtnis-Künstler ist es sehr beeindruckend, wie damals Simonides sich das gespeichert hat. Er benutzte, die sogenannte Loci -Methode (Loci =Ort), von ihm erfunden. Das heißt, er visualisierte die Räumlichkeit und genau die Stellen, wo die Gäste saßen. Ich und der Schweizer Zauberer Magic Dean bedienen sich auch dieser  Technik. Wenn ich mir beispielsweise viele Namen bei einer Show merken soll (an die 600 Namen), wende ich die Locimethode an. Jeder Name wird in meinem Gedächtnispalast abgelegt. So ist es für mich leichter, sie bei meiner Show nacheinander  aufrufen zu können. Dazu versuche ich eine Ähnlichkeit zu einer von mir bekannten Person festzustellen, sei es nur ein Prozent. Wichtig ist hier, dass man sich mit einer großen Auswahl an verschiedenen Gesichtern schon auseinander gesetzt und gespeichert hat. Das gilt auch für Namen.  Für viele ist es unfassbar, für mich eine Herausforderung und ein großes Glücksgefühl.